EU-GS Jahreskonferenz 2023
Die Jahreskonferenz der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer fand am 22. November 2023 unter dem Titel „Kommen um zu bleiben – EU-Arbeitskräfte auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ im Tagungswerk Berlin statt. Die ganztägige Veranstaltung stieß mit insgesamt knapp 150 Besuchern auf große Resonanz.
Keynote: EU-Arbeitskräfte im Niedriglohnsektor
Den inhaltlichen Auftakt in die Veranstaltung lieferte Frau Dr. Franziska Loschert von Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung, die als Co-Autorin der Studie "Ausländische Beschäftigte im Niedriglohnsektor" des Sachverständigenrats für Integration und Migration in ihrer Keynote die zentralen Projektergebnisse vorstellte. Die Kernaussagen der Studie sowie die komplette Studie zum Download finden Sie hier.
Anschließend fanden vier verschiedene Workshops statt, die sich mit den Themen „Integration: Arbeitsmarkt für Arbeits- und Fachkräfte, Arbeitsbedingungen“, „Soziale Absicherung und Wohnsituation von EU-Bürger/-innen“, „Mobile Arbeitskräfte in der EU“ sowie der „Sichtbarkeit von EU-ArbeitnehmerInnen in Deutschland“ beschäftigten. In diesen Workshops diskutierten sie mit ausgesuchten Experten/-innen, darunter Vertreter/-innen der Bundesagentur für Arbeit, der Wohlfahrtsverbände, aus der Forschung sowie mehreren Beratungsstellen. Die spannenden Inhalte und Erkenntnisse der vier Workshops wurden visuell dokumentiert und können hier eingesehen werden.
Deutschland muss dauerhaft attraktiv für Fach- und Arbeitskräfte aus der EU bleiben
Staatsministerin Reem Alabali-Radovan leitete mit ihrer Begrüßungsrede das hochrangig besetzte Podium ein, das die Überschrift der Veranstaltung aufgriff und dazu diskutierte, welche Maßnahmen erforderlich sind, damit "Kommen, um zu bleiben" für EU-Arbeitnehmer/-innen zur Wirklichkeit wird. Denn die EU-Zuwanderung ist in den letzten Jahren gekennzeichnet durch hohe Zuwanderungs- aber auch hohe Abwanderungszahlen. Das vorangegangene Live-Interview mit einer rumänischen EU-Arbeitnehmerin, die über einige Umwege ihren Weg auf dem deutschen Arbeitsmarkt gemacht hat, illustrierte deutlich, wo die Schwierigkeiten für die Arbeitsmarktintegration häufig liegen (z.B. bei der Berufsanerkennung und dem Spracherwerb).
Auf dem Podium waren neben Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Staatssekretär Dr. Rolf Schmachtenberg (BMAS), Cosmin Boiangiu (Executive Director, Europäische Arbeitsbehörde – ELA), Karl-Sebastian Schulte (Geschäftsführer Zentralverband des Deutschen Handwerks) und Vanessa Ahuja (Vorstand Leistungen und Internationales, Bundesagentur für Arbeit) vertreten.
Die Veranstaltung beinhaltete zudem die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Staatsministerin Alabali-Radovan und der Bundesagentur für Arbeit – vertreten durch Frau Ahuja. Die Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit soll einen zentralen Beitrag für die frühe und nachhaltige Integration von EU-Arbeitnehmer/-innen in gute Arbeit und ein gutes Leben in Deutschland leisten.
Insgesamt war die Jahresveranstaltung der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer ein gelungener Tag voller inspirierender Diskussionen und Begegnungen. Die verschiedenen Workshops und die engagierten Inputgeber lieferten wertvolle Erkenntnisse über die Lage der EU-Arbeitskräfte in Deutschland und Impulse für Maßnahmen für eine verbesserte und nachhaltige (Arbeitsmarkt-) Integration.